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Kurze Antworten auf grosse Fragen

 Kurze Antworten auf grosse Fragen - Stephen Hawking . Der wohl grösste Wissenschaftler des letzten Jahrhunderts beantwortete in diesem kurzen Buch Fragen, welche die Menschheit schon lange beschäftigt: Gibt es einen Gott? Wie hat alles angefangen? Gibt es anderes Leben im Universum? Können wir die Zukunft vorhersagen? Was befindet sich in einem schwarzen Loch? Sind Zeitreisen möglich? Werden wir auf der Erde überleben? Sollten wir den Weltraum besiedeln? Wird und künstliche Intelligenz überflügeln? Wie gestalten wir unsere Zukunft? . Nachdem ich "das Universum in deiner Hand" von Hawkings ehemaligen Schüler gelesen habe, wollte ich dieses berühmte Büchlein erst recht lesen. Obwohl es nur 240 Seiten zählt, war ich teilweise masslos überfordert. Hawkings Schreibstil ist zwar sehr gut und der Inhalt hat einen roten Faden, aber mir fehlten einige Begriffserklärungen oder grundsätzlich einige Ausführungen. Somit konnte ich seinen Gedanken nicht immer folgen, was mich demotivierte

Alte Sorten – Ewald Arenz

Die junge Sally flieht aus dem Heim und trifft unterwegs auf Liss. Diese stellt im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen keine dummen Fragen und sie lässt Sally sogar bei sich auf dem Hof übernachten. Sally hilft Liss bei der Arbeit auf dem Hof und lernt dabei viel Neues dazu. Die beiden verstehen sich wortlos und mehr und mehr entsteht daraus eine Freundschaft. Doch aus Tagen werden Wochen und plötzlich steht die Polizei vor der Tür und unerwartete Wahrheiten kommen ans Licht, welche das aufgebaute Vertrauen zwischen den beiden ins Schwanken bringt. Beide Frauen tragen schwere Vergangenheitserfahrungen mit sich, aber sie geben sich gegenseitig den nötigen Raum und wenn nicht, kommt es halt zu Konflikten. Zwei Frauen, die sich trotz Altersunterschied gegenseitig helfen und einander an die Kostbarkeit des Lebens erinnern. Das Buch war innert wenigen Stunden gelesen. Wieder konnte mich Arenz mit seinem angenehm fliessenden Schreibstil mitreissen. Besonders gegen Schluss konnte ich da

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack

  Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack Maack ist Schriftsteller, doch hat schon lange kein Buch mehr veröffentlicht. Er leidet an Depressionen. Der Kampf gegen die Krankheit, gegen den Schmerz, gegen die Emotionslosigkeit, gegen den Druck, ein guter Vater zu sein, aber auch der Kampf gegen sich selbst, hat er festgehalten. . Maack, verheiratet und zwei Kinder, wird eingeliefert und landet in die Geschlossene. Die Leserschaft erwarten absurde, aber wahre und unverblümte Gedanken, die nur schwer nachvollziehbar sind, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Neben konkreten Suizidgedanken, hat auch Humor – wenn auch sehr trockener – Platz. Immer wieder denkt der Autor, dass er «ein Jammerlappen» sei, da er doch eine Familie hat, geliebt wird und «gesund» ist, weshalb der Titel sehr zutreffend ist. Durch diese Gedanken nimmt der Selbsthass zu, sowie das Bedürfnis, sich zu verletzen oder gar zu sterben. . "Bei unserem letzten Gespräch machen de

ROBOTER - Jenny Kleeman

  Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden Inhalt: Kleeman gewährt uns einen Blick in die Zukunft und stellt neben innovativen Erfindungen die damit einhergehenden Gefahren dar. Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt, was dem Untertitel des Buches sehr gerecht wird: Wie wir lieben/essen/uns fortpflanzen/sterben werden. Grosse Konzerne arbeiten bereits an menschenähnlichen Sexpuppen, welche einen menschlichen Partner oder eine menschliche Partnerin auch auf emotionaler Eben ersetzen sollen, damit Einsame glücklicher werden oder zumindest alle Menschen ihre Sexualität ausleben können. Doch die Objektivierung und Herabsetzung der Frau und ihrer Rolle scheint nur Kleeman aufzufallen, da die meisten Puppen «weiblich» sind. Darauffolgend erzählt sie von dem sogenanntem «sauberen Fleisch», also Fleisch, das im Labor gezüchtet wurde, wozu vorgängig nur eine Stammzelle des jeweiligen Tieres entnommen werden musste – ohne es zu töten! Fleischverzehr ohne schlechtes Gewis

Eine kurze Geschichte der Menschheit

  Eine kurze Geschichte der Menschheit - Yuval Noah Harari . Hast du schon etwas von Harari gelesen? . Dieses Buch habe ich im Sommer 2018 gelesen und geliebt. Harari schreibt einfach, zusammenhängend und humorvoll. Er schildert, wie die Menschen wurden wie sie sind und dies auf eine ganz unterhaltsame Weise. . Ich staune immer noch darüber, dass Menschen früher kein Zuhause hatten, sondern durch Wälder streiften, jagten und Beeren sammelten. Dann kam die landwirtschaftliche Revolution: Der Mensch begann Land als sein Eigen zu nennen, was alles änderte - nicht nur zum Positiven. . Da ich von diesem Buch so begeistert war, begann ich von Harari "Homo Deus" zu lesen, was mich jedoch nicht gleichermassen mitreissen konnte, da sich manche Inhalte wiederholten.. aber vielleicht versuche ich es noch einmal. . Eine kurze Geschichte der Menschheit werde ich auf jeden Fall ein zweites Mal lesen.

Das Universum in deiner Hand

  Das Universum in deiner Hand - Christophe Galfard . "Die Sonne, die an einem sonnigen Tag scheint, ist nie wirklich so, wie du sie siehst, wenn du sie am Himmel siehst" (S. 79). . Egal ob Galaxien, Quantenfelder, schwarze Löcher oder Einsteins Relativitätstheorie. All diese Dinge und mehr erklärt Galfard, ehemaliger Schüler von Stephen Hawking, so einfach wie möglich. Bisher mir entferntes Wissen hat er in eine Geschichte in Form einer Reise verpackt. Und diese Reise hat mir gefallen. . Die Tatsache, dass mir ein Buch mit komplexen physikalischen Theorien gefallen hat, spricht für sich. Das Buch ist zwar nichts für Zwischendurch, aber definitiv spannend und selbst für Ahnungslose (wie mich) nachvollziehbar. . Ein lehrreiches und unterhaltsames Buch, welches ich sehr empfehlen kann, insofern eine gewisse Lernbereitschaft vorhanden ist. Nach 300 von 400 Seiten nahm meine Aufnahmefähigkeit ab, weshalb ich dann doch ein Stück weit erleichtert war, am Ende angekommen

Der Sandler

  Der Sandler - Markus Ostermair . Selten habe ich mich mit einer Rezension so schwer getan. 'Der Sandler' bringt vieles mit sich, aber eine Wertung davon ist vermutlich sehr Geschmacksabhängig. Danke dem @osburg_verlag für das Exemplar, das Vertrauen und die Geduld. . Karl ist obdachlos und streift mit seinem wenigen Hab und Gut durch die Stadt. Ich durfte ihn und seine Gedanken, welche voll von Sorgen sind, begleiten. Ebenso gab es viele andere Akteur*innen, von welchen manche öfters und manche seltener vorkamen. . Der Autor bringt mit seinem literarisch sehr schönen Schreibstil die Realität und besonders das Menschsein auf der Strasse an die Leser*innen. Damit bekämpft er Vorurteile gegenüber Obdachlosen, da diese nicht per se faul oder dumm sind. Er vermittelt sehr kunstvoll den Blick mehrerer Obdachlosen auf die Welt, wobei sofort erkennbar wird, dass viele von ihnen für Dinge dankbar sind, die für mich als selbstverständlich gelten. . Mir fehlte in der ganz

Generation beleidigt - Caroline Fourest

Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei: Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer. Fourest kritisiert in diesem Buch die Identitätspolitik, welche immer mehr von Linken betrieben wird und dem (universalen) Antirassismus eher entgegenwirkt, wenn nicht sogar Rasisst:innen in die Hände spielt, da die erwähnte politische Praxis paradox ist. Dabei geht Fourest auf zahlreiche jüngste Ereignisse ein, in welchen identitäre Linke eine auf "Minderheiten ausgerichtete Politik" betrieben haben (vgl. S. 58). Besonders in der Kunstszene mussten sich zahlreiche Künstler:innen öffentlich entschuldigen, weil sie sich von anderen Kulturen haben inspirieren lassen, was als kulturelle Aneignung und somit als rassistisch eingestuft wurde. Tatsächlich sind viele der erwähnten Ereignisse und die darin enthaltenen Anschuldigungen lächerlich, weshalb ich die Gedanken der Autorin nachvollziehen kann. Dennoch kritisiere ich, dass Fourest die Bedeutung von Mikroaggressionen und die

Jeder Mensch - Ferdinand von Schirach

"Nichts hat eine solche Kraft wie der gemeinsame Wille der Bürgerinnen und Bürger" (S. 24). Und deshalb appeliert von Schirach mit diesem kleinen Büchlein an die Bevölkerung, aktiv zu werden, um die Menschenrechtskonvention zu erweitern, da die Themen Umwelt, digitale Selbstbestimmung, künstliche Intelligenz, Wahrheit und Globalisierung trotz Aktualität bisher unberücksichtigt blieben. Das Büchlein zählt 27 Seiten, worüber ich sehr überrascht war. Den darin enthaltenen Gedanken finde ich gut und obwohl das Buch eher als Hinweis auf die Thematik dienen soll, hätte ich mir etwas mehr Zeilen gewünscht und natürlich auch konkrete Handlungsansätze.

Der grosse Sommer - Ewald Arenz

Obwohl Freidrich den ganzen Sommer bei seinen Grosseltern lernen muss, erlebt er den Sommer seines Lebens. Er lernt seinen strengen Grossvater von einer ganz anderen Seite kennen, er verliebt sich in ein Mädchen und er sammelt mit seinen Freunden unvergessliche Momente. Neben den schönen Erlebnissen gibt es auch schwierige Situationen, an welchen Friedrich aber nur wachsen kann. Viele beschreiben das Buch als zu vorhersehbar. Dies kann ich nur teilweise bestätigen, denn es gab gegen Ende des Buches mehrere Handlungen, die ich so nicht erwartet hätte. Wer auf der Suche nach einer Strandlektüre ist: Da ist sie! Es war sehr unterhaltsam, leicht zu lesen und hat meine Erwartungen an ein Sommer-Buch erfüllt.

#regrettingmotherhood - Wenn Mütter bereuen von Orna Donath

  Kriegt eine Frau ein Kind, gilt sie in unserer Gesellschaft als Mutter, unabhängig davon, ob sie sich mit dem Muttersein identifizieren kann oder nicht. Donath ist Soziologin und hat sich vertieft mit Frauen auseinandergesetzt, welche bereuen, Mutter geworden zu sein. Die Mutterschaft zu bereuen, heisst aber nicht die eigenen Kinder nicht zu lieben. Diese Differenzierung zwischen «Kinder haben» und «Mutterschaft» scheint in unserer Gesellschaft noch nicht angekommen zu sein, weshalb das Thema noch so tabuisiert wird. «Wir alle wurden von einer Frau geboren, aber keine Frau wird als Mutter geboren.» (S. 55) Sehr spannend fand ich, dass Donath auch schwangere Frauen befragt hat, welche behaupteten, die Mutterschaft zu bereuen. Die Tatsache, dass Frauen vorgeredet wird, wie erfüllend das Muttersein ist, ohne dass sie vorgewarnt werden, was sie aufgeben müssen, ist erschreckend. Doch noch verstörender ist, dass den Frauen ab einem gewissen Alter Druck gemacht wird, weshalb sie Angst