Der Sandler

 Der Sandler - Markus Ostermair
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Selten habe ich mich mit einer Rezension so schwer getan. 'Der Sandler' bringt vieles mit sich, aber eine Wertung davon ist vermutlich sehr Geschmacksabhängig. Danke dem @osburg_verlag für das Exemplar, das Vertrauen und die Geduld.
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Karl ist obdachlos und streift mit seinem wenigen Hab und Gut durch die Stadt. Ich durfte ihn und seine Gedanken, welche voll von Sorgen sind, begleiten. Ebenso gab es viele andere Akteur*innen, von welchen manche öfters und manche seltener vorkamen.
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Der Autor bringt mit seinem literarisch sehr schönen Schreibstil die Realität und besonders das Menschsein auf der Strasse an die Leser*innen. Damit bekämpft er Vorurteile gegenüber Obdachlosen, da diese nicht per se faul oder dumm sind. Er vermittelt sehr kunstvoll den Blick mehrerer Obdachlosen auf die Welt, wobei sofort erkennbar wird, dass viele von ihnen für Dinge dankbar sind, die für mich als selbstverständlich gelten.
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Mir fehlte in der ganzen Geschichte der rote Faden, welcher erst gegen Schluss auftauchte und das Buch spannend werden liess, weshalb ich dann vom simplen Ende ohne richtigen Abschluss etwas enttäuscht war. Ebenfalls gab es oftmals Abscheifungen oder Gedankensprünge, welche ich als eher unnötig empfand.
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Im Grossen und Ganzen finde ich aber die Idee, das Leben von Obdachlosen aufzuzeigen, grandios, wodurch Vorurteile abgebaut und hoffentlich etwas mehr Menschlichkeit und Nächstenliebe an den Tag gelegt werden.

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