Generation beleidigt - Caroline Fourest
Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei:
Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer.
Fourest
kritisiert in diesem Buch die Identitätspolitik, welche immer mehr von
Linken betrieben wird und dem (universalen) Antirassismus eher
entgegenwirkt, wenn nicht sogar Rasisst:innen in die Hände spielt, da
die erwähnte politische Praxis paradox ist.
Dabei geht Fourest auf
zahlreiche jüngste Ereignisse ein, in welchen identitäre Linke eine auf
"Minderheiten ausgerichtete Politik" betrieben haben (vgl. S. 58).
Besonders
in der Kunstszene mussten sich zahlreiche Künstler:innen öffentlich
entschuldigen, weil sie sich von anderen Kulturen haben inspirieren
lassen, was als kulturelle Aneignung und somit als rassistisch
eingestuft wurde.
Tatsächlich sind viele der erwähnten
Ereignisse und die darin enthaltenen Anschuldigungen lächerlich, weshalb
ich die Gedanken der Autorin nachvollziehen kann. Dennoch kritisiere
ich, dass Fourest die Bedeutung von Mikroaggressionen und die Relevanz
von Triggerwarnungen relativiert und die neue Generation als sensibel
bezeichnet, denn ein sensibler Umgang bedeutet nicht, dass der Mensch
selbst sensibel ist.
Eine klare Leseempfehlung: Das Buch ist
kurzweilig, leserlich, spannend und bringt das Thema auf den Punkt.
Zudem bietet dieses Buch einen Perspektivenwechsel, da die vorhandenen
kritischen Stimmen von (eher) Linken rund um diese Thematik nicht sehr
laut sind.
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