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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Im Grunde gut

Im Grunde Gut – Rutger Bregman Die Menschheit denkt schlecht über die Menschheit: Menschen seien egoistisch und würden in Notsituationen nicht rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen agieren. Bregman widerspricht diesem Menschenbild, welches aktuell verbreitet verankert ist. "Menschen scheinen supersoziale Menschen zu sein" (S. 90), weshalb der Mensch überhaupt die Welt erobern konnte. Wir lernen voneinander und wir interagieren miteinander und ja, wir helfen einander, denn: Der Mensch ist im Grunde gut! Die aktuelle Corona-Krise hat dies meiner Meinung nach ebenfalls bestätigt. In unserer Region hatten wir sogar zu viele freiwillige Helfer! Das Buch erinnert mich teilweise an "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Harari, denn in beiden Büchern wird erklärt, dass die Erfindung des Besitzes bzw. die landwirtschaftliche Revolution, ein fataler Fehler der Menschheit war. Denn nun gab es Grund zum Streiten, wenn nicht sogar Kriegen. Dennoch wil

Utopien für Realisten

Utopien für Realisten- Rutger Bregman "Wir leben in einer Ära des Wohlstands und des Überflusses, aber es ist eine freudlose Ära" (S. 15). Bregman ruft seine Leser auf utopisch zu denken, denn trotz Wohlstand gibt es für die Menschheit noch unerreichte Ziele zu verfolgen.   Man bedenke, dass das Wahlrecht der Frauen, die Ehe für Homosexuelle, ja selbst die Vorstellung einer Demokratie vor einigen Jahren noch belächelt wurden. Bregman’s Aussage "für jeden Antrag auf Unterstützung gibt es ein entwürdigendes Verfahren, das sehr viel Geld verschlingt» (S. 117), kann ich unterschreiben. Auch hier in der Schweiz steht Bürokratie und Kontrolle im Rahmen der Sozialhilfe im Vordergrund, was die Betroffenen daran hindert, eine Lösungsstrategie für ihr eigentliches Problem zu finden. Ich selbst arbeitete auf dem Sozialdienst und erlebte mit, wie sehr das Ausfüllen von Formularen oder lange Wartezeiten aufgrund komplizierter Vorgehensweisen und Entscheidungsprozessen das eig

Tausend strahlende Sonnen

Tausend strahlende Sonnen - Khaled Hosseini Mariam wuchs unter eher ärmlichen Bedingungen mit ihrer Mutter auf. Sie galt als ein uneheliches Kind, hatte aber trotzdem regelmässigen Kontakt mit ihrem Vater Jalil, welcher dreimal verheiratet war, zehn Kinder hatte und einen hohen Wohlstand. Mariam entschloss eines Tages zu Jalil zu gehen und liess ihre Mutter alleine zurück. Jalil liess seine Tochter nachts draussen schlafen und wollte sie erst nicht bei sich aufnehmen. So erkannte Mariam, dass ihr Mutter schon immer Recht hatte: Ihr Vater gaukelte ihr nur etwas vor. Er behandelte sie nicht gleich, wie seine anderen Kinder. Doch als Mariam nach Hause ankam, hatte sich ihre Mutter bereits erhängt. So bliebt Mariam nichts anderes übrig als zu ihrem Vater zu gehen, welcher sie schon bald verheiraten wollte. Ein über vierzigjähriger Schuhmacher namens Raschid zeigte Interesse an der 15-jährigen Mariam, welche keine andere Wahl hatte, als ihn zu heiraten und zu ihm nach Kabul zu ziehe