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Wenn Männer mir die Welt erkären - Rebecca Solnit

Wenn Männer mir die Welt erkären - Rebecca Solnit . Frage: Welches Buch über Feminismus würdet ihr jedem und jeder weiterempfehlen? Ich würde Interessierten wohl "untenrum frei" von Margarete Stokowski in die Finger drücken.  . Das Buch "Wenn Männer mir die Welt erkären" beinhaltet eine Sammlung von Solnit's Essays, in welchen im engeren und in weiteren Sinne thematisiert wird, wie sehr die Frauen in unserer Gesellschaft unterschätzt, bevormundet und unterdrückt werden und wie sehr die Welt von Männern dominiert wird, obwohl Gewalt und Leid zu 90% gerade von ihnen verübt wird. .  "Gewalt hat keine Rasse und keine Klasse, keine Religion und keine Nationalität, aber sie hat ein Geschlecht" (S. 35). . Die ersten knapp 100 Seiten waren sehr aufschlussreich und spannend, wenn auch schockierend. Solnit ging auf das oben erwähnte Zitat ein, schilderte die Sitauation in Amerika und ging auf konkrete Fälle ein, die als Beispiele dienten. Die darauffolgenden Es

Kim Jiyoung, geboren 1982

  Kim Jiyoung, geboren 1982 – Nam-Joo Cho . Jiyoung wurd 1982 in Korea geboren und wuchs unter den dort herrschenden patriarchalen Bedingungen auf. Sehr kurzweilig wird erzählt, wie bereits ihre Mutter mit frauendiskriminierenden gesellschaftlichen Erwartungen zu kämpfen hatte, denn sie trieb bei der dritten Schwangerschaft einen weiblichen Fötus ab, "... als ob eine Tochter zu bekommen ein medizinischer Grund wäre" für einen Schwangerschaftsabbruch (S. 29/30), und erhielt dann doch noch bei einem nächsten Versuch einen Sohn. Jiyoungs Bruder erhielt aufgrund seines Geschlechts einen Sonderstatus, wohingegen sie, um ein Beispiel zu nenn, nach einem sexuellen Übergriff von ihrem Vater mit der Frage: "Warum trägst du überhaupt so einen kurzen Rock?" (S. 75) beschimpft wird. Dennoch konnte Jiyoung studieren gehen, merkte aber spätestens bei der Stellensuche, dass die Männer den Frauen bevorzugt werden. Denn Frauen könnten schwanger werden und für eine länger

Kurze Antworten auf grosse Fragen

 Kurze Antworten auf grosse Fragen - Stephen Hawking . Der wohl grösste Wissenschaftler des letzten Jahrhunderts beantwortete in diesem kurzen Buch Fragen, welche die Menschheit schon lange beschäftigt: Gibt es einen Gott? Wie hat alles angefangen? Gibt es anderes Leben im Universum? Können wir die Zukunft vorhersagen? Was befindet sich in einem schwarzen Loch? Sind Zeitreisen möglich? Werden wir auf der Erde überleben? Sollten wir den Weltraum besiedeln? Wird und künstliche Intelligenz überflügeln? Wie gestalten wir unsere Zukunft? . Nachdem ich "das Universum in deiner Hand" von Hawkings ehemaligen Schüler gelesen habe, wollte ich dieses berühmte Büchlein erst recht lesen. Obwohl es nur 240 Seiten zählt, war ich teilweise masslos überfordert. Hawkings Schreibstil ist zwar sehr gut und der Inhalt hat einen roten Faden, aber mir fehlten einige Begriffserklärungen oder grundsätzlich einige Ausführungen. Somit konnte ich seinen Gedanken nicht immer folgen, was mich demotivierte

Alte Sorten – Ewald Arenz

Die junge Sally flieht aus dem Heim und trifft unterwegs auf Liss. Diese stellt im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen keine dummen Fragen und sie lässt Sally sogar bei sich auf dem Hof übernachten. Sally hilft Liss bei der Arbeit auf dem Hof und lernt dabei viel Neues dazu. Die beiden verstehen sich wortlos und mehr und mehr entsteht daraus eine Freundschaft. Doch aus Tagen werden Wochen und plötzlich steht die Polizei vor der Tür und unerwartete Wahrheiten kommen ans Licht, welche das aufgebaute Vertrauen zwischen den beiden ins Schwanken bringt. Beide Frauen tragen schwere Vergangenheitserfahrungen mit sich, aber sie geben sich gegenseitig den nötigen Raum und wenn nicht, kommt es halt zu Konflikten. Zwei Frauen, die sich trotz Altersunterschied gegenseitig helfen und einander an die Kostbarkeit des Lebens erinnern. Das Buch war innert wenigen Stunden gelesen. Wieder konnte mich Arenz mit seinem angenehm fliessenden Schreibstil mitreissen. Besonders gegen Schluss konnte ich da

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack

  Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack Maack ist Schriftsteller, doch hat schon lange kein Buch mehr veröffentlicht. Er leidet an Depressionen. Der Kampf gegen die Krankheit, gegen den Schmerz, gegen die Emotionslosigkeit, gegen den Druck, ein guter Vater zu sein, aber auch der Kampf gegen sich selbst, hat er festgehalten. . Maack, verheiratet und zwei Kinder, wird eingeliefert und landet in die Geschlossene. Die Leserschaft erwarten absurde, aber wahre und unverblümte Gedanken, die nur schwer nachvollziehbar sind, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Neben konkreten Suizidgedanken, hat auch Humor – wenn auch sehr trockener – Platz. Immer wieder denkt der Autor, dass er «ein Jammerlappen» sei, da er doch eine Familie hat, geliebt wird und «gesund» ist, weshalb der Titel sehr zutreffend ist. Durch diese Gedanken nimmt der Selbsthass zu, sowie das Bedürfnis, sich zu verletzen oder gar zu sterben. . "Bei unserem letzten Gespräch machen de

ROBOTER - Jenny Kleeman

  Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden Inhalt: Kleeman gewährt uns einen Blick in die Zukunft und stellt neben innovativen Erfindungen die damit einhergehenden Gefahren dar. Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt, was dem Untertitel des Buches sehr gerecht wird: Wie wir lieben/essen/uns fortpflanzen/sterben werden. Grosse Konzerne arbeiten bereits an menschenähnlichen Sexpuppen, welche einen menschlichen Partner oder eine menschliche Partnerin auch auf emotionaler Eben ersetzen sollen, damit Einsame glücklicher werden oder zumindest alle Menschen ihre Sexualität ausleben können. Doch die Objektivierung und Herabsetzung der Frau und ihrer Rolle scheint nur Kleeman aufzufallen, da die meisten Puppen «weiblich» sind. Darauffolgend erzählt sie von dem sogenanntem «sauberen Fleisch», also Fleisch, das im Labor gezüchtet wurde, wozu vorgängig nur eine Stammzelle des jeweiligen Tieres entnommen werden musste – ohne es zu töten! Fleischverzehr ohne schlechtes Gewis