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Es werden Posts vom September, 2020 angezeigt.

Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten – Alice Hasters

«Zu wissen, wo man herkommt in ein Privileg. Es nicht andauernd erklären zu müssen, auch. Zugehörigkeit ist nicht gleich Herkunft» (S. 100).   Hasters weist schon zu Beginn des Buches darauf hin, dass sich Rassismus schon seit Jahren in unsere Sprache, Kultur und Geschichte verankert hat (vgl. S. 16), und somit nur schwierig zu vermeiden ist. Doch dies soll auf jeden Fall keine Ausreden sein. Beispielweise müssen wir uns dem «Stereotype Threat» bewusst werden, welcher beinhaltet, dass Menschen mit einem Migrationshintergrund automatisch weniger gefördert werden, da an diese schon im Voraus keine hohen Erwartungen gestellt werden (vgl. S. 70). Viele People of Color (PoC) werden dadurch oft unterschätzt und können daher niemals die gleichen Ziele erreichen wie Weisse oder zumindest nicht zu fairen geschweige denn gleichen Bedingungen. Wie sehr die Hautfarbe eine Rolle spielt – oder eben nicht – beschreibt Hasters im Kapitel «Körper». Weisse sonnen sich, um dunklere Haut zu kriegen

Angst und Schutz im Alltag einer Frau

  Wie man aus meinem Instagram-Account vermutlich bereits entnehmen kann, definiere ich mich selbst klar als Feministin, welche aber immer darauf hinweist, dass es nicht den Feminismus gibt. Beim Lesen von Büchern, welche sich rund ums Thema Feminismus drehen, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich nicke. Gedanken wie Oh ja! oder genau so geht es mir auch! erfreuen mich zum Teil, weil ich denke: Ach, das geht nicht nur mir so . Andererseits werde ich wütend und traurig, dass sich diese Umstände immer noch nicht geändert haben. Das wir diese Umstände noch nicht geändert haben! Als ich folgendes Zitat von Margarete Stokowski aus ihrem Buch Die letzten Tage des Patriarchats herausgeschrieben habe, krochen jüngste Erinnerungen wieder in mir hoch. «Vielen Männern ist nicht klar, wie sehr Frauen die Angst und den Schutz vor Gewalt in ihren Alltag integrieren» (Margarete Stokowski, 2018, S. 112). Habt ihr mit Männern darüber schon mal geredet? Falls nicht, müsst ihr das un

Eure Heimat ist unser Albtraum - Fatma Aydemir & Hengameh Yaghoobifarah

  "Normal ist keine Autorität für uns" (S. 26) Es gibt viele Menschen, die denken, es gäbe wenig bis keinen Rassismus mehr, da niemand oder nur Einzelfälle aufgrund biologischer Merkmale diskriminiert werden. Es handelt sich aber nicht nur um biologische Merkmale und es gibt nicht DEN Rassismus. Sollten wir beginnen von Rassismen zu sprechen? Schliesslich scheint sich das Wissen um Intersektionalität nicht durchzuschlagen. Ein Grund dafür: "es wird immer nur über sie (hier: Flüchtlinge), aber nicht mit ihnen gesprochen" (S. 83). Klar sind es oft einzelne, die Hass streuen und bewusst Minderheiten diskriminieren, doch es gibt Menschen, die "zuschauen und nicht eingreifen, nicht helfen" (S. 21) und gerade dieser Faktor ist erschütternd. Klar, Rassismus wird weder heute, morgen noch in den nächsten hundert Jahren verschwinden, weshalb es wichtig ist "... den Rassismus dort zu identifizieren, wo er ist". (S. 67). "Funktioniert Nation als Gr