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Ich bin Linus

  Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war - Linus Giese   Linus erzählt, wie er sich im Alter von einunddreissig Jahren geoutet und wie sich sein Leben dadurch verändert hat. Er zeigt, wie sein bisheriger Prozess aussah, um ein trans Mann zu werden, wobei er deutlich betont, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, vielleicht auch nie abgeschlossen sein wird. Er erzählt unter anderem, wie es ist unter Mikrodysphorie zu leiden: Kleine, zum teil vielleicht auch gar nicht böse gemeinte Aussagen, welche das Gefühl von Unwohlsein im eigenen Körper verstärkt. Ähnlich wie Mikroaggressionen, ein Begriff, welcher oft in Bezug auf Rassismus erwähnt wird, sich hier nur auf Dysphorie bezieht. Die Art und Weise, wie das Umfeld auf Linus reagiert hat, hat mich einfach nur traurig gemacht. Wie können Menschen nur so denken? Gerade in sozialen Medien scheint die Anonymität selbst die letzten Hemmungen verschwinden zu lassen. Linus berichtet von seinen Gewalterfahrungen im Intern

Als die Welt stehen blieb

  Das kleine Buch von Maja Lunde   Nachdem ich die Bücher von Maja Lunde voller Begeisterung verschlungen habe, war auch dieses, wenn auch etwas kleineres Werk, von ihr ein Muss. Danke an dieser Stelle dem Bloggerportal und dem btb-Verlag für das Exemplar. Inhalt: Es ist, als ob die Autorin in eines ihren eigenen Büchern gefangen wäre. Gefangen in einer Geschichte, in welcher sich eine Weltkatastrophe anbahnt und verheerende Folgen mit sich bringt. Doch diesmal handelt es sich um die Realität und die Autorin darf und kann nicht mitbestimmen, was als nächstes passieren wird. Ein Virus, eine Pandemie, hat den Weg bis nach Norwegen gefunden, weshalb auch die dortigen Regierungen einen Lockdown ausriefen. Nun steckt die Autorin zu Hause fest und muss neben dem Arbeiten noch ihre Söhne unterrichten. Gedanken über Gedanken, Sorgen über Sorgen und Gefühle über Gefühle hält sie in einem Tagebuch fest. Kommentar: Ich bin sehr dankbar dafür, dass Maja Lunde diese intimen Erfahrunge

YOUTH TO POWER

 Eine Anleitung zum Handeln - Jamie Margolin Mich würde Wunder nehmen, ob ihr euch für ein (soziales, gesellschaftliches, politisches...) Thema einsetzt und falls ja, wie? Nach einem kurzen Vorwort von Greta Thunberg, schreibt Jamie Margolin, eine der einflussreichsten jungen Frauen der Welt, wie du Aktivist/in werden kannst. Denn die Welt und ihre Menschheit braucht Veränderungen, was ohne Engagement nicht möglich ist. Als ersters brauchst du ein Warum: Warum willst du Aktivist/in werden? Nachdem du dir deinem Warum im Klaren bist, erzähle den Menschen da draussen deine Geschichte. Du musst keine Fachperson sein oder Fakten und Zahlen auswending lernen. Erzähle deine Geschichte, warum du dich engagierst und was du dir für die Zukunft wünscht. Dazu eigenen sich unter anderem soziale Medien, wobei man aber aufpassen muss, statt Aktivist/in nicht Clickvist/in zu werden. Beginne Mails an Politiker/innen oder Organisationen zu senden oder gründe gar, so wie Margolin es mit bereits fünfzehn

Drei Frauen

  Three women – Lisa Taddeo Drei wahre Geschichten zum Thema Sex, Liebe und Leidenschaft aus Sicht von drei Frauen. Die Geschichten könnten nicht unterschiedlicher sein, doch alle bieten moralische Auseinandersetzungen und regen zur Reflexion an, was Sex, Liebe und Leidenschaft überhaupt bedeutet – besonders in der Haut einer Frau.   Sloane Eine verheiratete Frau, die ihren Mann glücklich machen will, indem sie ihre Sexualität auslebt, doch dafür verurteilt wird. «Nur spiegelte sich ihre Art zu leben weder in den Büchern wider, die sie gelesen hatte, noch in den Serien und Filmen, die sie mochte. Irgendetwas konnte mit ihr nicht stimmen» (S. 180). Maggie Eine junge Frau mit sexueller Gewalterfahrung findet Halt bei ihrem attraktiven, aber verheirateten Lehrer. Einige Jahre später geht Maggie mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit und auch sie wird dafür verurteilt. «Ich habe mich nicht gewehrt, so viel weiss ich noch. Ich war einfach nur ganz ruhig. Ich glaube, ich ha