Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack

 

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein – Benjamin Maack

Maack ist Schriftsteller, doch hat schon lange kein Buch mehr veröffentlicht. Er leidet an Depressionen. Der Kampf gegen die Krankheit, gegen den Schmerz, gegen die Emotionslosigkeit, gegen den Druck, ein guter Vater zu sein, aber auch der Kampf gegen sich selbst, hat er festgehalten.

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Maack, verheiratet und zwei Kinder, wird eingeliefert und landet in die Geschlossene. Die Leserschaft erwarten absurde, aber wahre und unverblümte Gedanken, die nur schwer nachvollziehbar sind, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Neben konkreten Suizidgedanken, hat auch Humor – wenn auch sehr trockener – Platz. Immer wieder denkt der Autor, dass er «ein Jammerlappen» sei, da er doch eine Familie hat, geliebt wird und «gesund» ist, weshalb der Titel sehr zutreffend ist. Durch diese Gedanken nimmt der Selbsthass zu, sowie das Bedürfnis, sich zu verletzen oder gar zu sterben.

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"Bei unserem letzten Gespräch machen der Arzt und ich einen Notfallplan, damit ich mich nicht aus Versehen umbringe, ein Zettelchen für mein Portmonee" (S. 334).

Im Buch fehlt eine Trigger-Warnung. Es handelt von Depressionen, Selbstverletzung und Selbstmordgedanken und ist vermutlich nicht für alle angenehm zu lesen. Eigentlich ist es für niemanden angenehm zu lesen, aber dennoch lohnenswert. Obwohl ich es nicht besonders gut fand, da es weder ein Tagebuch, noch ein Roman, noch ein Sachbuch war, sondern eine Gedankensammlung mit einem roten Faden, konnte ich das Buch nicht weglegen. Dennoch bedauere ich nicht, dass ich das Buch nur als E-Book habe, denn es ist kein Buch, das zweimal lesen würde.

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Unvergleichbar, unverblümt, unbeschreiblich und unmöglich zu bewerten.

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