Fidel Castro


Das verborgene Leben des FIDEL CASTRO
Juan Reinaldo Sànchez

Sénchez war 20 Jahre lang der Leibwächter des Màximo Lider und erzählt in diesem Buch, wie er das Lebens an Castros Seite miterlebt hatte.
Castro war bereits als Student ein Revolutionär und interessierte sich für die Politik. Der kubanische Präsident wurde gestürzt und so ergriff Fidel Castro seine Chance. Gemeinsam mit seinem Bruder und anderen Anhängern der kubanischen Revolution regierte er über das Land.
Sànchez zeigt auf in welchem Prunk Castro gelebt hatte. Er besass eine eigene private Insel, verfügte über ein unvorstellbares Personal und hatte hohe Ansprüche. Sànchez liess sich ausbilden in Castros Armee und stieg immer weiter auf. Durch seine hohen Leistungen wurde er zu Castros Leibwächter ernannt und folgte ihm beinahe auf Schritt und Tritt. Er selbst gibt zu, dass Castro für ihn sogar noch mehr als ein Vater war, er habe ihn vergöttert.
Sànchez beschreibt die Sicherheitseinrichtungen auf Kuba, die unvorstellbar streng und exakt ausgeführt wurden. Fidel Castro liess das Essen auf seiner Insel anpflanzen und jedes Familienmitglied hatte seine eigene Kuh für die Milch, dennoch wurden alle Mahlzeiten vor der Einnahme kontrolliert, da man ihn vergiften könnte. Er liess alle – selbst seine Familie und seine Wächter – abhören. Auch Sànchez. Bei ausländischen Aufenthalten mussten Wächter zuvor abreisen und alles punkto Sicherheit vorausplanen. Mehrere Hotels werden gebucht, damit niemand weiss, in welchem Castro wirklich eichecken wird. Er hat auch Häuser gekauft, um sicherzugehen, dass sie nicht in einem Hotelzimmer abgehört werden. Er kaufte sich für ein Gipfeltreffen, das einen Aufenthalt von fünf Tagen verlangte ein Haus von 250 000 Dollar, einen Mercedes und vier Toyotas. Ausserdem kaufte er zwei weitere Häuser, damit seine Begleiter eine separate Unterkunft hatten. Er hat laut Sànchez für fünf Tage rund 2 Millionen Dollar ausgegeben.
Bei Ausflügen waren sie normalerweise mit fünf schwarzen Mercedes unterwegs. In den Autos waren nicht nur Männer der Armee, sondern auch ein Arzt, ein Double, ein Fotograf und zwei Soldaten, welche nicht durch ihre Kompetenzen, sondern wegen ihrer Blutgruppe ausgewählt wurden. Falls Castro etwas geschehen soll, waren immer zwei Männer mit derselben Blutgruppe anwesend…
Castro war ein kluger Mann. Er wusste Charme einzusetzen und andere zu begeistern. Er war ein guter Redner und hatte gute psychologische Kenntnisse. Laut Sénchez war er aber kein besonders guter Vater. Er hatte mehrere Kinder von mehreren Frauen. Er hat übrigens zweimal geheiratet blieb aber, soweit mir ist, keiner treu.
Sànchez erklärt, er sei ein schlechter Verlierer gewesen. Beim Sport, beim Fischfang und wo auch immer, musste Castro gewinnen. Deswegen mussten seine Mitspieler ihn gewinnen lassen, da sie sonst Ärger von ihm bekamen.
Sànchez vernachlässigte seine eigene Familie, um den besten Schutz für Castro zu bieten und ihn nicht zu enttäuschen. Als er mit Castro nach Korea, Russland, Afrika und nach Schweden reiste, begann er an Castros Ideen zu zweifeln. Denn er sah grosse Unterschiede zwischen Schweden und Korea, sah grosse Unterschiede zwischen Reichtum und Armut.
Besonders interessant wird es auch am Schluss, da Gaddafi erwähnt wird und dass dieser Sànchez als verrückt erscheint. Gegen Ende des Buches erzählt er auch, dass Castro erkrankte und dass er eine eigene kleine Klinik für sich hatte mit den besten Ärzten. Das Volk liess man so lange wie möglich nichts davon ahnen, indem ein Double eingesetzt wurde.
Vor allem gegen Ende kommt die barbarische dunkle Seite des Leaders zum Vorschein.

Kommentar:
Sànchez nimmt kein Blatt vor den Mund. Er schreibt ganz klar, was er von den Menschen hielt. Das Buch enthält sehr viel politisches Hintergrundmaterial, was für einen Laien der kubanischen Historie verwirrend sein kann. Aber es gibt auch Kapitel in denen das Lesen einfacher fällt oder sogar belustigend ist. Oftmals musste ich kopfschüttelnd schmunzeln und zur selben Zeit wurde ich wütend über den Prunk dieser Castros. 
Der Schreibstil von Sànchez ist sehr angenehm, man kann ihm sehr gut folgen. Doch wie bereits erwähnt, geht er machmal auf Geschichten und Personen ein, umschreibt diese nur kurz und geht dann weiter. Manchmal waren es mir zu viele Namen, die mich ausserdem nicht interessierten. Am meisten gefielen mir die Schilderungen über Castros Lebensweise und auch die Sicherheitsvorkehrungen.
Es handelt sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Biographie, denn es gibt keine Chronologie im Buch, was wohl daran liegt, dass Sànchez nicht die Geschichte, die jeder kennt, wiedergeben will, sondern seine einzigartigen Erfahrungen mit Castro und über Castro preisgeben wollte.
Daher empfehle ich dem Leser, sich vor dem Lesen dieses Buches einige formelle Informationen über Castro zu suchen, damit man weiss von wem Sànchez spricht.
Ich kann Sànchez irgendwie nachvollziehen, dass er so begeistert von diesem Mann war, denn zu Beginn scheint Fidel tatsächlich ein vielsversprechender und grosszügiger Mann zu sein.

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